Frankreich ist und bleibt ein Traumziel für Wohnmobilreisende.
Von der Bretagne bis ans Mittelmeer, von den Alpen bis zum Atlantik – überall lohnen sich Abstecher und Umwege. Kaum über die Grenze, steht man allerdings vor der altbekannten Frage: Autobahn oder Landstraße?
Autobahn – bequem, aber teuer
Frankreichs Autoroutes sind top gepflegt, breit und angenehm zu fahren. Wer schnell ans Ziel will, ist hier richtig – zahlt aber auch ordentlich.
Mit unserem 8 Meter langen, 5 Tonnen schweren Wohnmobil zählen wir zur Mautklasse 3, und das merkt man im Portemonnaie:
Beispiel Lyon → Marseille: rund 60 € – einfach. Hin und zurück also locker über 100 €.
Der Zeitvorteil? Eher überschaubar.
Mit 90–95 km/h auf der Autobahn ist man kaum schneller als auf der Landstraße, wo man im Schnitt 70–80 km/h schafft. Auf 300 Kilometern spart man selten mehr als 30–45 Minuten – dafür sind 50–70 € weg.
Mautfreie Abschnitte – oft übersehen
Viele wissen gar nicht, dass es in Frankreich etliche mautfreie Autobahnabschnitte gibt.
Rund um Großstädte wie Lyon, Bordeaux, Toulouse oder Marseille darf man ohne Ticket fahren – zum Beispiel die A630 bei Bordeaux oder die A7 bei Marseille.
Und dann gibt’s da noch die A75 von Clermont-Ferrand bis Béziers – fast komplett mautfrei. Nur das Viadukt von Millau kostet eine Gebühr (für uns rund 34 €).
Wer sparen will, fährt einfach durch Millau statt drüber. Die Stadt ist gut ausgeschildert, die Strecke landschaftlich wunderschön und für große Wohnmobile problemlos machbar.
Wir legen dort fast immer einen Zwischenstopp ein – meist auf einem der günstigen ACSI-Campingplätze entlang der Tarn.
Landstraße – günstiger, ruhiger, schöner
Die Route Nationale oder die Département-Straßen zeigen das echte Frankreich: kleine Dörfer, Lavendelfelder, Flüsse, Burgen, Wochenmärkte.
Gerade mit großem Wohnmobil fährt man hier entspannter:
- keine Mautstationen
- viele Stellplätze direkt an der Strecke
- jederzeit spontan anhalten
- null Mautkosten
Unser Fazit
Mit einem großen Wohnmobil bringt die Autobahn kaum Zeitgewinn, kostet aber viel.
Wir fahren Richtung Süden meist mautfrei über Land, gemütlich, mit mehr Eindrücken und kleinen Stopps unterwegs.
Auf der Rückfahrt darf’s dann auch mal die Autobahn sein – besonders dort, wo sie sowieso mautfrei ist.
Und die A75 mit Übernachtung in Millau bleibt für uns der schönste Weg ans Mittelmeer oder weiter nach Spanien.
Tipps für deine Route
- In Google Maps oder Apple Karten: „Mautpflichtige Strecke vermeiden“ aktivieren
- A75 nutzen – mautfrei, außer Viadukt Millau (Umfahrung durch die Stadt möglich)
- Tanken bei Intermarché, Leclerc oder Carrefour – meist um die 20 Cent günstiger
- ACSI-Campingplätze in Millau: idealer Zwischenstopp
Fährst du lieber entspannt über Land oder doch lieber schnell über die Autobahn?
Schreib’s gern in die Kommentare – wir sind gespannt, wie du fährst.
